Oppia suomea

Ich lerne Finnisch – jetzt „richtig“ und vor Ort. Ich konnte ja noch in Freiburg in einem VHS-Kurs etwas in die Sprache hineinschnuppern, aber beim Finnischen ist das einfach nicht ausreichend.

Nun habe ich hier einen Kurs gefunden: 3 Wochen lang, jeweils von Montag bis Donnerstag, 17.15 Uhr – 21.00 Uhr. Also ganz schön viel auf’s Mal. Zudem ist der Kurs auf Finnisch. Aber, so hoffe ich, so ist es auch wirklich effektiv.

Gestern ging der Kurs los. Die Teilnehmer sind quer über den Globus verteilt: Japan, China, Myanmar, Nepal, Indien, Kamerun, USA, Albanien, Island, Deutschland, Österreich, Tschechien, Russland und Ungarn – eine wirklich bunte Mischung. Die meisten arbeiten oder studieren hier, eine Deutsche und eine Japanerin sind nur für die drei Wochen in Helsinki, um diesen Sprachkurs zu machen.

Der Unterricht ist teilweise etwas konfus, was zum einen an Tarmos (der Lehrer) Art liegt und zum anderen an der finnischen Sprache. Es ist eben schwierig, wenn man den entsprechenden Fall (es gibt derer 15 in der finnischen Sprache!)  eigentlich erst in Kapitel 6 lernt, aber man ohne diesen Fall gar keinen vernünftigen Satz bauen kann. Tarmo gibt sich auf jeden Fall große Mühe und ist ein guter Zeichner. So ist es oft einfacher, er malt ein Bild anstatt das Wort oder den Satz auf Englisch zu erklären.

Gestern übten wir die korrekte Aussprache und die Zahlen, wir lernten, wie man sich vorstellt, verabschiedet usw… Die wenigen Vorkenntnisse aus dem VHS-Kurs kommen mir momentan noch zu Gute. Auch ist das Tempo nicht allzu hoch, was aber auch verständlich ist bei einer so internationalen Truppe. Ich fände es ja schon schwierig, z.B. als Nepalese Englisch zu lernen. Aber dann auch noch Finnisch!

Ich merke nach dem zweiten Tag, dass ich – vorausgesetzt, ich übe fleißig und lerne die Vokabeln – ganz gut mit der Sprache zurecht komme. Der vollkommen andere Aufbau der Sprache erschließt sich mir Stückchen für Stückchen, so macht das Lernen dann auch richtig Spaß.

Leider liegt der Kurs zeitlich so ungünstig, dass meine Frau nicht teilnehmen kann. Aber sie hat immerhin einmal die Woche einen Kurs bei ihrer Arbeit. Auch wenn es noch dauern wird, bis wir mal etwas mehr als „Hei“, „Kiitos“ und „Hei Hei“ sagen können, sind wir doch auf einem guten Weg. Wir werden hier sicher von Zeit zu Zeit über unsere Fortschritte berichten.

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2 Antworten zu Oppia suomea

  1. scrooge schreibt:

    Das klingt nicht gerade einfach, aber bestimmt auch interessant. Vielleicht möchtest du ja irgendwann mal ein paar Spracheigenarten unter die Lupe nehmen? Mich würde z. B. interessieren, was der Finne mit 15 Fällen macht, vier reichen doch vollkommen. 😉
    Auf jeden Fall weiterhin viel Erfolg!

    • Kilpikonna schreibt:

      Es ist relativ einfach, wozu man die vielen Fälle braucht im Finnischen: Es gibt (fast) keine Präpositionen. Ob man sich im Haus oder auf dem Haus befindet, vor oder hinter dem Haus, das alles drückt man aus, indem man dem Haus was anhängt. Aber da gibt es auch noch andere interessante Fälle, über die wir sicher noch berichten werden. Markus vermutlich eher als ich, da ich nur anderthalb Stunden in der Woche Finnisch-Unterricht habe…

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