Helsinki war in diesem Jahr ein Etappenort der Tall Ships Races. Das ist eine Regatta für Großsegler, an der in diesem Jahr mehrere 100 Schiffe teilnahmen. Start der diesjährigen Ausgabe war in Aarhus in Dänemark, dann führte das erste Rennen nach Helsinki. Danach ging die Fahrt ohne Regatta weiter nach Riga, der letzte Rennabschnitt führte dann von Riga nach Stettin.
In der Stadt wurde die Werbetrommel mächtig gerührt für dieses Ereignis. Zunächst dachte ich, dass hier einige große moderne Yachten, wie man sie vom America’s Cup kennt, vor der Stadt segeln würden. Doch was mich dann im Hafen von Hietaniemi erwartete, hat mich dann doch überrascht.
Der ganze Hafen war gefüllt mit Segelschiffen in allen Größen und Typen. Kleinere Boote bis zu 15 Meter Länge waren in großer Anzahl vertreten, aber auch große Segelschulschiffe mit 2 und 3 Masten. Die Teilnehmer an der Regatta kamen aus der ganzen Welt, sogar aus Brasilien, Mexiko und dem Oman waren große Schiffe dabei. Auch ein schwedisches Schiff war dabei, das im Stil der alten Segelschiffe des 16. oder 17. Jahrhunderts gebaut war.
An diesem Wochenende hatten wir auch Besuch von einer Schulfreundin meiner Frau. Am Freitagabend holten wir diese am Hafen ab, als sie von ihrem Tagesausflug nach Tallinn zurückkam. Wir schlenderten am Hafen entlang und bewunderten die Boote. Dann konnten wir uns einen guten Platz sichern für das groß angekündigte Rauch-Feuerwerk. Mitte Juli wird es in Finnland ja noch nicht richtig dunkel, also gestaltet sich ein Feuerwerk etwas schwierig, wenn es abends um 21 Uhr stattfinden soll. Hier kamen die Veranstalter aber auf eine tolle Idee, indem sie Raketen abfeuerten, die beim Explodieren farbigen Rauch verteilten. Ein toller Anblick. Auch die klassischen Feuerwerksraketen waren bei Tageslicht sehr interessant anzusehen.
Der Höhepunkt der Veranstaltung stand dann aber am Samstag an: Die große Ausfahrt der Schiffe! Nach und nach machten sich alle Schiffe auf den Weg zur nächsten Etappe in Riga. Wir fuhren am frühen Nachmittag nach Suomenlinna, um dieses Spektakel zu beobachten. Nicht nur wir hatten diese Idee: Am Anleger bildeten sich sehr lange Schlangen. Es ist uns noch nie passiert, dass wir eine Fähre nach Suomenlinna nicht nehmen konnten, weil so viele Leute anstanden. Letztendlich schafften wir es aber noch. Auf der Insel angekommen, gingen wir abseits der Hauptrouten zur Küste, um dort die Schiffe zu beobachten. Wir waren restlos begeistert: Am Horizont waren unzählige Segelmasten zu sehen, die gesamte Breite war mit Segelschiffen gefüllt. An uns vorbei zog ein Schiff nach dem anderen, dazu kamen noch jede Menge einheimische Segler und Motorboote, die die Schiffe bei ihrem Auszug begleiteten.
Wir fanden einen schönen Platz, an dem wir gut fotografieren, beobachten und die mitgebrachten Erbsen essen konnten. Wir lassen jetzt Bilder sprechen, dieses Erlebnis ist nämlich nicht so einfach in Worte zu fassen 🙂
Asumme suomessa 